Ein Gastbeitrag von Dominique van Eick
Am 27. April 2019 stellte die Gruppe „Wir in Ramin“ ihre Mitglieder und ihr Programm ihren Mitbürgern vor. Die parteilose Wählergruppe WiR hat sich für die kommende Kommunalwahl aufgestellt, um den Aktionen des derzeit von der CDU geführten Gemeinderats entgegenzusteuern. Der jetzige Gemeinderat, so führte Dominique van Eick – Bürgermeisterkandidatin für WiR – aus, nutzt seine Position vor allem, um sich selbst und lokale Investoren zu bedienen, und folgt zudem dem kurzfristigen Denken einiger Investoren, die aus der weiteren Industrialisierung der Landschaft hohe Gewinne erhoffen. Dies wird momentan durch die Landespolitik des Energieministers Christian Pegel unterstützt, der aus diesem Land „Energieexportland Nr 1“ machen möchte. Da gerade unser Amtsbereich weit weg von den Verwaltungsämtern und damit wenig vor lokalen Machenschaften geschützt ist, könnte hier an der Grenze am meisten gebaut und am stärksten intensiviert werden. Anderseits deutete Dominique van Eick darauf hin, dass die Gemeinde Ramin aufgrund ihrer Nähe zur Metropole Szczecin enorme Chancen hat. Der Speckgürtel von Stettin bildete sich naturgemäß seit der Eröffnung der Grenze sehr schnell heraus und bietet daher unerhoffte Chancen für die lokale Wertschöpfung. Diesen Umstand gilt es auszunutzen. Es sind also zwei Trends im Gange, die einander entgegenstehen. Wenn die Kombi „CDU/Investoren“ ungebremst so weitermachen kann, wie in der letzten Legislaturperiode, wird unsere Lebensumgebung bald in einer tote Industrielandschaft verwandelt sein mit allen Strukturschwächen, die das für die lokale Bevölkerung mit sich bringt und denen im Nachhinein auch nicht mit Subventionen und Hilfsprogrammen abzuhelfen sein wird. Anderseits könnte unsere Lebensumgebung als Naherholungs- und Wohngebiet von Stettin aufgewertet werden, und das ohne allzu große Anstrengungen von außen und mit Erhalt unserer Selbstständigkeit. Dafür gilt es aber, sich gegen die jetzige Kommunalpolitik zu stellen und Pläne zum Schutz und Aufbau einer gesunden Lebensumgebung einzubringen. Der Wahlausgang und die Arbeit des Gemeinderats in den kommende fünf Jahren werden deswegen entscheidend für die Zukunft dieser Gemeinde sein.
Dass man sich gegen die Machenschaften der jetzigen Landes- und Kommunalpolitik durchsetzen kann, zeigt die Gemeinde Krackow, in der die Bürger ihren Gemeinderat ausgetauscht haben und der Gemeindeentwicklung eine neue Richtung gegeben haben.
Einige Mitglieder stellen sich in der Wählergruppe „Wir in Ramin” auf, weil sie um den Verlust der Landschaft und der Natur besorgt sind, andere, weil sie die „Taschenfüllerei des Gemeinderats“ satthaben.
Die Wählergruppe betont, im engen Kontakt zur ihren Raminer Mitbürgern zu stehen und bleiben zu wollen. Sie will, wenn sie gewählt wird, ihre Mitbürger bei Entscheidungen einbeziehen und eine offene Politik führen.
Anschließend wurde der Film „End of Landschaft“ von Jörg Rehmann gezeigt. Der Film zeigte neben der Industrialisierung der Landschaft viele andere Aspekte des Industrialisierungsprozesses im ländlichen Raum auf – zum Beispiel zur Befangenheit der Kommunalpolitiker, wie mit Einwänden der Bevölkerung zur Regionalplanung umgegangen wird, die Nichtverkäuflichkeit der Häuser, die Grundwasserverschmutzung –, alles Dinge die auch in der Gemeinde Ramin von Bedeutung sind.
Dominique van Eick