Unterzeichnen und verbreiten Sie bitte die Petition Retten Sie den Rotmilan und andere von der Ausrottung bedrohte Arten!
„Nicht leugnen können Befürworter des Ausbaus von Windenergie an Land, wie häufig inzwischen betroffene Bürger über gesund-heitliche Folgen klagen“, schreibt Michael Ashelm in der Frankfurter Allgemeinen Woche.
Sind die Klagen der Betroffenen gegründet? Um einer Klärung dieser Frage aus dem Wege zu gehen, werden in unserer Gesellschaft verschiedene Strategien eingesetzt, die darauf abzielen, diese Klagen für unberechtigt zu erklären oder der Überprüfung ihrer Berechtigung auszuweichen. Es findet keine sachliche Klärung statt. Stattdessen werden die Infraschallopfer diskriminiert und diskreditiert. Dabei werden unterschiedliche Argumentationsfiguren eingesetzt, die als Ausgrenzungsdispositive funktionieren.
Diese Argumentationsfiguren widersprechen einander. Bald wird die körperliche Schädigung der Betroffenen eingeräumt, bald geleugnet. Obwohl die unterschiedlichen Argumentationsstrategien sich gegenseitig ausschließen, werden sie nebeneinander für gültig gehalten und zuweilen sogar miteinander verbunden.
Es handelt sich um folgende Argumentationsfiguren:
1. Man spricht den Infraschallopfern die Glaubwürdikeit ab
Das Schleswig-Holsteinische Oberlandesgericht referiert in einem Urteil, das ich veröffentlicht habe, die Argumentation des beklagten Windkraftunternehmens: „Bei Entfernungen unter 500m sei eine Beeinträchtigung durch Infraschall ausgeschlossen. Es gäbe keine wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse über die Wirkung von Infraschall auf die menschliche Gesundheit. Der Mensch sei kein Blauwal.“ Die Infraschallopfer werden einfach als Lügner hingestellt.
2. Man erklärt das Empfinden der Infraschallopfer für gestört
In dem Urteil selbst heißt es: „Ausgangspunkt ist das Empfinden eines verständigen Durchschnittsmenschen im Hinblick auf Natur und Zweckbestimmung des beeinträchtigten Grundstücks. Überempfindlichkeit ist ein Los, dass jeder selbst tragen muss, weshalb mit dem Kriterium der ‚Verständigkeit eines Durchschnitts-menschen‘ eine elastische Handhabe und Beurteilung ermöglicht wird.“ Diese Stelle wurde, wie ich berichtet habe, von der Plattform Windmesse. All in Wind mit Genugtuung zitiert.
3. Man spricht den Infraschallopfern die Verständigkeit ab
Als Beispiel genügt die unter 2. angeführte Belegstelle.
4. Man erklärt die Infraschallopfer für anormal
Als Beispiel genügt hier ebenfalls die unter 2. angeführte Belegstelle.
5. Man erklärt die Infraschallopfer für psychisch gestört
Im Wikipedia-Artikel „Infraschall“ heißt es: „Krankheitssymptome, die dem Infraschall von Windkraftanlagen zugeschrieben werden, gelten als ‚kommunizierte Krankheit‘, die von wenigen Ausnahmen abgesehen erst nach 2008 gemeldet wurden, als Anti-Windkraft-Gruppen damit begonnen hatten, Windkraftanlagen als gesundheits-schädlich“ darzustellen. Bei den Terminus ‚kommunizierte Krankheit‘ findet sich ein Link zum Artikel ‚Hypochondrie‘. ‚Hypochondrie‘ wird dort als „eine psychische Störung (somatoforme Störung), bei der die Betroffenen unter ausgeprägten Ängsten leiden, eine ernsthafte Erkrankung zu haben, ohne dass sich dafür ein angemessener, objektiver Befund finden lässt“, definiert. Zum anderen sei Hypochondrie ein Symptom, das im Rahmen zahlreicher psychischer Störungen auftreten könne. Ein Regionalverband des BUND zitiert diesen Artikel als Autorität.
6. Man macht die Infraschallopfer für ihre Leiden selbst verantwortlich
In einem „aus gutem Grund anonymen“ Artikel des „Focus“, den ich bereits diskutiert habe, heißt es: „Anwohner bilden sich die Beschwerden nur ein, weil sie eine generelle Abneigung gegenüber Windkraftanlagen haben.“
7. Man behandelt die Wirklichkeitserfahrung der Infraschallopfer als etwas Virtuelles und Irrelevantes
Hier kann der eingangs zitierte Artikel von Michael Ashelm angeführt werden, der es unentschieden lässt, ob die Klagen der Betroffenen berechtigt sind oder nicht. Was für die Betroffenen sehr real ist, wird als etwas für die Gesellschaft rein Virtuelles und Irrelevantes behandelt.
Geht man mit allen Minderheiten so um?
Es ereignet sich in unserer Gesellschaft durchaus, dass die hier beobachteten Strategien zur Diskreditierung und Diskriminierung einer Minderheit auch auf andere Minoritäten angewendet werden. In der Regel erzeugt ein solches Vorgehen einen heftigen Protest, einen Aufschrei, einen shit-storm. Dieser Protest bleibt hier aber aus, weil offenbar keine politische Bewegung die Möglichkeit sieht, aus einem solchen Protest symbolisches Kapital und Vorteile für sich selbst zu schlagen. Stattdessen würde man sich mit Kräften anlegen, die dank der über die EEG-Umlage bewerkstelligten Kapitalumver-teilung über sehr viel Geld und symbolisches Kapital verfügen.
Spräche man Migranten oder Transsexuellen die Glaubwürdigkeit oder die Verständigkeit ab, erklärte man sie für abnorm oder psychisch gestört, zweifelte man an ihrer Fähigkeit, die Wirklichkeit adäquat wahrzunehmen, machte man sie für ihr Schicksal selbst verantwortlich oder ließe man es dahingestellt, ob das von ihnen erfahrene Leid real ist oder nicht, so würde ein lauter Protest erschallen. Damit möchte ich nicht sagen, dass Migranten oder Transsexuelle keine korrekte Behandlung verdienen. Vielmehr will ich damit sagen, dass auch die Opfer des von Windkraftanlagen aus-gesandten Infraschalls auf eine korrekte Behandlung und Minder-heitenschutz Anspruch haben. Diese Minderheit darf nicht weiterhin zur Diskriminierung freigegeben werden, damit ihre Opferung auch künftig mit Selbstverständlichkeit vonstatten gehen kann.
Vgl. auch Jutta Reichardts Kommentar auf windwahn.com: https://www.windwahn.com/2019/07/22/schallopfer-eine-zur-diskriminierung-freigegebene-minderheit/
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Gibt es über den physischen Einfluß, den Infraschall auf Menschen aufwirkt, wirklich ernstzunehmende Zweifel. Selbst Wiki berichtet über eine Studie aus dem Jahr 2003: https: //de.wikipedia.org/wiki/Infraschall#Physische_und_psychische_Wirkung
Spannend sind doch allenfalls der „kritische Schalldruck” und die Langzeitwirkung deutlich unterhalb desselben. Aber ohne Lobby können sich Warner offenkundig kein Gehör verschaffen, nicht im Ultraschall, nicht im Infraschall und erst recht nicht im prinzipiell hörbaren Bereich dazwischen.
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Ein Vertreter des Bundesumweltamts behauptet in einer ZDF-Sendung, dass ein Schalldruck, der so stark ist, dass er gesundheitsschädigend wäre, bei Windkraftanlagen nicht auftrete (vgl. meinen Beitrag „Infraschall – das, was man nicht hört und wovon man nichts wissen will“). Dennoch treten immer mehr Erkrankungen auf und werden immer mehr Erkrankungen bekannt.
Vgl. auch https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/07/22/infraschallreichweite-20km-bei-uberwachungssystemen-und-keine-700m-bei-menschen/
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Wenn man sich genügend stark fühlt, kann man das, was man nicht hören möchte, einfach nicht wahrnehmen.
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Ich möchte noch auf einen Text aus dem Jahre 2017 hinweisen, der auf das im Kommentar von ansicht768643 angesprochene Problem eingeht: „Einen offenen Brief mit schweren Vorwürfen an Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat der Rangendinger Biologe Dr. Wolfgang Müller verfasst. […] Die Arbeit der LUBW, die als Rechtfertigung und Entscheidungsgrundlage für bestehende und neue Windkraftanlagen diene, erfülle den Tatbestand des wissenschaftlichen Betruges, klagt Müller an. […] Ein Beispiel bezieht sich auf einen Satz im LUBW-Fazit auf Seite 12: ‚Die von ihnen (den Windkraftanlagen) erzeugten Infraschallpegel liegen deutlich unterhalb der Wahrnehmungsgrenzen des Menschen. Es gibt keine wissenschaftlich abgesicherten Belege für nachteilige Wirkungen (auf den Menschen) in diesem Pegelbereich.‘ Müller widerspricht und nennt Studien namhafter Wissenschaftler, die das Gegenteil behaupten. […] Die Arbeit von Steve Cooper beispielsweise stellt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Frequenz-Spitzen im Infraschallbereich bei 50 bis 60 Dezibel von Windkraftanlagen und gesundheitlichen Beschwerden her. Und Claire Paller zeigt in einer Abhandlung, dass sich Schlafqualität, Schwindel und Tinnitus mit der Nähe zu Windkraftanlagen verschlechtern.“
(https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.rangendingen-der-denkbar-schlechteste-ratgeber-fuer-kretschmann.f535e140-616a-4c1b-a88a-37206f2ee099.html)
Der Vorgang belegt gleichzeitig den zweiten Kommentar von ansicht768643.
Zu einem gerade erschienenen Buch von Wolfgang Müller vgl. https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/07/19/die-wahrheit-dringt-ans-licht/
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Wird sich die Öffentlichkeit ewig verdummen lassen? Wird die körperliche Unversehrtheit des Menschen als einer der zentralen Werte unserer Gesellschaft aufgegeben werden? Werden sich die Gerichte selbst entmachten? Wird es keinen Widerstand vonseiten der Betroffenen und Bedrohten geben? Mich erreichen immer mehr Erklärungen von Bürgerbewegungen, in denen sie den aggressiven Windkraftausbau als eine Kriegserklärung des Staates gegenüber der Bevölkerung, insbesondere gegenüber der Landbevölkerung. deuten, und erklären, dass sie ihrerseits Krieg führen werden.
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