Unterschreiben und verbreiten Sie bitte die Petition „Retten Sie den Rotmilan und andere von der Ausrottung bedrohte Arten!“
Heute demonstrierten wir Windkraftgegner vor der Kürassierkaserne Pasewalk, in welcher der Kreistag Vorpommern-Greifwald tagte, gegen den weiteren Windkraftausbau in unserem Kreis und überhaupt in unserem Bundesland. Anlass war die Abstimmung über das Moratorium für den Windkraftausbau bis zum Abschluss der Regionalplanung. Angkündigt war eine Gegendemo „Umweltschützer für Windkraft“, die aber von der unsrigen räumlich getrennt sein sollte.
„Das ist die Belegschaft von Enertrag“, sagte Thea Funk, die die BI Freie Friedländer Wiese e.V. anführt, zu mir. Erst da wurde ich gewahr, dass ein Teil unserer Demo – es war der kleinere Teil – aus Gegendemonstranten bestand. Ich hatte sie überhaupt nicht als solche erkannt, denn ihre Plakate sahen genauso wie die unsrigen aus. Sie zeigten hässliche Windräder und thematisierten Tod und Vernichtung. Wir hatten ein Plakat mit der Forderung nach Moorschutz als Klimaschutz. Gleich dahinter standen Windkraftanhänger mit einem Schild, auf dem Windräder abgebildet waren und das Wort ‚Klima‘ durchgestrichen war. Die Gegendemonstranten waren Menschen wie wir. Das Klima ist auf der Straße nicht so vergiftet wie in den Medien. Ich musste über die Windkraftbranche lachen, die ihre Mitarbeiter mit großen Windrädern aus Pappe zu uns Kämpfern aus Leidenschaft in die pommersche Novemberkälte schickte. Es geht also auch ohne kanzerogene Carbonfasern.
Während wir für die Natur, Artenvielfalt, Landschaft, Gesundheit und Lebensqualität demonstrierten, waren unsere Antagonisten für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze auf der Straße. Die Enertrag-Leute hatten ein Schild mit der Aufschrift „Mordatorium“. Mehrere waren noch jung, sodass sie ihren Job besser jetzt als später verlieren sollten. So würde auch unserer Natur viel Zerstörung erspart werden. Ewig kann die Goldgräberstimmung sowieso nicht währen. Ich dachte an die armen Menschen in Aurich und Magdeburg.
Etwas Bewegung kam in die Veranstaltung, als Norbert Schumacher vom Freien Horizont zur Gitarre griff und ein bissiges Spottlied gegen die Windkraftbranche anstimmte. Da griffen die Enertragmitarbeiter zu ihren Trillenpfeifen und störten das Lied. Dann gröhlten sie: „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut.“ Ich musste wieder lachen, weil ich im Netz ein Video gesehen hatte, in dem Kinder diesen Spruch skandieren, den nun die Erwachsenen nachplapperten.
Die Enertagler riefen viel von Kindern und Zukunft, obwohl sie gar keine Kinder dabeihatten, sie waren ja von ihrer Arbeitsstelle herangekarrt worden, während die Windkraftgegner, die sich hatten freinehmen müssen, mit ihren Kindern gekommen waren. Auch der kleine Sohn von Jens Pörksen, der die BI ‚Es reicht!‘ aus dem Demminer Raum führt, demonstrierte in unseren Reihen. Irgendwann wurde ein Windkraftgegner böse, weil er es nicht ertragen konnte, dass die Windkraftverteidiger alles auf den Kopf stellten, denn schließlich sind sie es ja, die unserer Region die Zukunft rauben, indem sie sie für alles andere als für das Aufstellen von Windrädern unbrauchbar machen. Norbert Schumacher beugte einer Eskalation vor, indem er sagte, dass wir gegenseitig unsere Argumente anhören sollten. Viel Sinn hätte das allerdings nicht gehabt. Die Sachlage war klar und die Fronten auch.
Viele Kreistagsmitglieder, vor allem die Angehörigen der CDU-Fraktion, die trotz herber Verluste immer noch die größte ist, kamen zu uns, ihren Wählern, drückten uns die Hand und versicherten uns, dass sie für das Moratorium stimmen würden. Nur der Grüne Waldemar Okon ging zu dem Chef von den Enertrag-Leuten, die überwiegend von auswärts gekommen sein dürften. Ich machte ihn auf die wenig umweltfreundliche Plastikflasche, die aus seinem Rucksack herausragte, aufmerksam.
Es war eine heitere Demo. Ich habe mir die Sitzung nicht angehört, da ich meine Schäferhündin aus dem Auto herausholen wollte. Die Trillerpfeifen der Windkraft wären nichts für sie gewesen, obwohl sie schussfest ist. Über das Abstimmungsergebnis kann ich nicht berichten, weil die Livestream-Übertragung so schlecht war. Ich bin zuversichtlich. Unser Kampf geht weiter. Unser Ziel ist, den Windkraftausbau in unserem Kreis grundsätzlich zu stoppen. Zu diesem Behuf werden wir deutlich machen, dass es für den Windkraftausbau in unserem Kreis keine Akzeptanz (mehr) gibt!
Nachtrag
Die Beschlussvorlagen zum Moratorium für den Windkraftausbau im Kreis Vorpommern-Greifswald bis zum Abschluss des Planungsverfahrens und zur Vernässung der Friedländer Großen Wiese wurden mehrheitlich gegen die Stimmen der Grünen und der SPD angenommen. Venceremos!
Nehmen Sie bitte Kontakt zu Ihren Bundestagsabgordneten auf und fordern Sie sie auf, den von Peter Altmaier vorbereiteten Gesetzesnovellen zur weiteren Beseitigung des Artenschutzes nicht zuzustimmen!
Unterschreiben und verbreiten Sie bitte die Petition „Retten Sie den Rotmilan und andere von der Ausrottung bedrohte Arten!“

Unterschreiben und verbreiten Sie bitte die Petition „Retten Sie den Rotmilan und andere von der Ausrottung bedrohte Arten!“
Mal ganz ehrlich, liebe Windkraftgegner! Sie wollen doch auch Strom aus Ihrer Steckdose haben und das möglichst umweltfreundlich und sicher? Da gibt es doch, mal abgesehen von der Solartechnik, keine bessere Alternative als die Windkraft. Bei AKWs sind wir uns ja wohl einig, dass diese ziemlich gefährlich sind und u. U. ganze Landschaften verstrahlen können. Und der Kohletagebau ist auch nicht gerade gut für die Umwelt. Dadurch werden auch Tierpopulationen in ihrem Lebensraum bedroht. Was ist denn so schlimm daran, wenn in einigen hundert Metern Abstand so ein Spargel seine Kreise dreht und für Ihren Haushalt den Strom produziert? Leuten, die dagegen wettern, gehört meiner Meinung nach der Strom abgestellt.
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Die Antwort auf die Frage findet sich hier: https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2020/06/03/was-ist-denn-so-schlimm-daran-wenn-in-einigen-hundert-metern-abstand-so-ein-spargel-seine-kreise-dreht-und-fur-ihren-haushalt-den-strom-produziert/
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Jede Nacht wums wums wums, jeden Abend Rotorblätter über dem Gesicht. wenn ich abends aus meinem Westfenster sehe, Schlagschatten an der Zimmerwand, wenn mir ein Kind sein Windrad vor das Gesicht hält, sage ich: tu es weg, du nervst ……..
Die Strahlenbelastung bleibt, ob das Akw in Polen, Tschechien oder Frankreich läuft.
Im Havariefall bis von Tschernobyl wie 1986. Glaubt ihr wirklich, dass ihr entkommen könnt, nur weil ihr unsere Natur verspargelt und bei Dunkelflaute dann doch den europäischen Strahlenstrom kauft?
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Liebe Gisela,
Dein Kommentar hat mich stark berührt. Ich habe mir daher erlaubt, ihn als eigenen Beitrag zu veröffentlichen: https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2020/06/22/glaubt-ihr-wirklich-dass-ihr-entkommen-konnt/
Herzliche Grüße
Dein René
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