Entsprechen Windräder dem modernen Schönheitsideal besser als Pflanzen und Tiere?

Frage nach dem Platz des Naturschönen in der modernen Ästhetik

Unterschreiben und verbreiten Sie bitte die Petition „Retten Sie den Rotmilan und andere von der Ausrottung bedrohte Arten!“

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Mit diesem Beitrag möchte ich meine Diskussion mit Angelika Janz und Dieter Hoffmann über die Negative Ästhetik der Windräder wiederaufnehmen (vgl. dazu die Links am Ende).

Der nach 1900 einsetzende Übergang zur modernen Skulptur zeichnet sich durch einen Übergang vom Konkreten zum Abstrakten und vom Organischen zum Geometrischen aus. Reginald Howard Wilenski ruft zur philosophischen Begründung der Ästhetik der modernen Skulptur in seinem 1932 erschienenen Buch „The Meaning of Modern Sculpture“ Platon mit seinem Dialog „Philebos“ als Kronzeugen auf:

„Als Schönheit der Formen versuche ich nämlich nicht das zu bezeichnen, was die Meisten wohl dafür annehmen dürften, z.B. die lebender Wesen oder irgend welcher Malereien, sondern etwas Gerades verstehe ich darunter, spricht die Erörterung, und etwas Kreisförmiges, und die Flächen und Körper, welche danach durch Rundhobel nicht minder als durch Richtscheite und Winkelmaaße erzeugt sind, wenn Du mich versteht. Denn ich behaupte, daß diese, gleichwie andere, nicht im Vergleiche mit irgend etwas Anderem schön seien, sondern von Natur stets an und für sich, und gewisse ihnen eigenthümliche Arten von Lust enthalten, welche nichts mit denen des Kratzens Aehnliches haben.“ (Übersetzung Friedrich Wilhelm Wagner, Leipzig 1857, S. 127)

Platon stellt die Idee in ihrer vollkommenen Regelmäßigkeit und Reinheit über die formal weniger entschiedene Erscheinung, in welcher die Idee gewissermaßen in verunreinigter Form sichtbar wird. Die Schönheit der geometrischen Formen ist ihm absolut, die der Organismen nur relativ.

Als Beispiel für die Geometrisierung eines visuellen Eindrucks führt Wilenski die Skulptur Brass Toy von Henri Gaudier-Brzeska an (vgl. Abb.):

„The Brass Toy (PI. 13 b) is a geometrisation of a visual impression of a man in a lounge suit with his hand in his trousers pocket. It was not modelled in day and cast in brass but cut from a piece of solid brass as an architectural object of which every surface contributed to the object’s meaning as form. Gaudier called this object, which is six inches high, a ‘Toy’, but I can conceive a culture in which he might have been ordered to make it forty feet high as a cult idol to be worshipped and feared. I can conceive a whole people, who had never seen a man in a lounge suit with his hand in his pocket, trembling before this huge and sinister form and trusting to its power to save them from wild beasts or floods or pestilence; because there is an impressive and alarming meaning in the object’s actual form which does not depend on its relation to the artist’s jumping-off point — his visual impression of a man in a lounge suit with his hand in his pocket. Moreover if the object is enlarged in scale this impressive and alarming meaning would, I think, proportionately increase. This seems to be a characteristic of geometric art and I shall submit an explanation later.“

Wie Gaudiers Brass Toy bestehen die Windräder aus geometrischen Formen und besitzen zudem eine enorme Größe, durch welche die beeindruckende und erschreckende Wirkung hervorgebracht wird, die laut Wilenski als Bedeutung der Form angestrebt werden könnte, sodass sie angebetet und gefürchtet werden können. Ihre Vervielfachung könnte diese Bedeutung noch steigern.

Andere Charakteristika der modernen Skulptur, die Wilenski postuliert, etwa das Bild-Hauen (carving), das er über das Modellieren stellt, besitzen sie nicht. Da ihre Teile gegossen und zusammengefügt werden, kann man nicht sagen, dass ihre Form bereits im Material angelegt wäre. Als modern könnte jedoch möglicherweise angesehen werden, dass sich in ihnen ein kollektiver und nicht ein individueller Wille ausdrückt.

Mit der Moderne hört der Organismus auf, Hauptgegenstand der bildenden Kunst zu sein. Die Fragen, die sich uns, die wir uns durchaus als Anhänger der Moderne verstehen, stellen, lauten: Entsprechen Windräder dem modernen Schönheitsideal besser als Pflanzen und Tiere? Welchen Platz nimmt die Naturschönheit in der Ästhetik der Moderne ein?

Vorherige Beiträge zu dieser Diskussion

Dieter Hoffmann: Entfremdung und Gewalt. Zur negativen Ästhetik von Windkraftanlagen

René Sternke: Die Hässlichkeit der Windräder. Ästhetik der Unfreiheit

Angelika Janz: Visuelles Vergnügen – Visuelle Gewalt

Nehmen Sie bitte Kontakt zu Ihren Bundestagsabgordneten auf und fordern Sie sie auf, den von Peter Altmaier vorbereiteten Gesetzesnovellen zur weiteren Beseitigung des Artenschutzes nicht zuzustimmen!

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Henri Gaudier-Brzeska: Brass Toy (1913) (Quelle: Hugh Kenner: The Pound Era)

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renesternkeArtenschutz, Bundespräsident, Bundestag, Grundgesetz, Kohleausstiegsgesetz, Norbert Große Hündfeld, WindkraftanlagenHinterlasse einen KommentarBearbeiten

Unterschreiben und verbreiten Sie bitte die Petition „Retten Sie den Rotmilan und andere von der Ausrottung bedrohte Arten!“

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 Der Staatsrechtler Norbert Große Hündfeld hat auf seiner Seite „Energierecht. Artikel 20 a Grundgesetz“ einen wichtigen Beitrag veröffentlicht:

„Aus welchem Grund der Bundespräsident das Kohleausstiegsgesetz nicht gem. Artikel 82 GG wird ausfertigen können“

Norbert Große Hündfeld legt in diesem Artikel dar, dass die Beschlussvorlage zum Kohleausstiegsgesetz, über die der Bundestag abgestimmt hat, nicht regelt, wie der wegfallende Kohlestrom ersetzt werden kann.

Zuvor legt er dar, dass eine verfassngsrechtliche Klärung aussteht, ob Windkraftanlagen im Außenbereich überhaupt zulässig sind, denn der Gesetzgeber hat 1996 bei der Privilegierung der Windkraft in diesem strenggeschützten Bereich nicht berücksichtigt, wie sich seine Entscheidung auf das geltende normative Schutzsystem auswirken wird.

Der WIDERSTAND der Bürger gegen den Verstoß gegen Artikel 20a des Grundgesetzes spielt in der Argumentation von Norbert Große Hündfeld eine wichtige Rolle. Denn es handelt sich um den WIDERSTAND einer verfassungsrechtlich argumentierenden Gruppierung, die vornehmlich aus rechtsstaatlichen Gründen agiert und nie und nimmer verfassungswidriges Staatshandeln akzeptieren wird.

Unsere Rolle in diesem Zusammenhang besteht darin, diesen WIDERSTAND zu stärken und zu verkörpern, das Lippenbekenntnis zu einer verfassungswidrigen Energiewende zu verweigern und laut zu sagen: KEINE AKZEPTANZ für einen Verfassungsverstoß!

Der gesamte Artikel ist hier nachzulesen:

„Aus welchem Grund der Bundespräsident das Kohleausstiegsgesetz nicht gem. Artikel 82 GG wird ausfertigen können“

Nehmen Sie bitte Kontakt zu Ihren Bundestagsabgordneten auf und fordern Sie sie auf, den von Peter Altmaier vorbereiteten Gesetzesnovellen zur weiteren Beseitigung des Artenschutzes nicht zuzustimmen!

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Kraftwerk Datteln, rechts der anlässlich des Kohleausstiegs in Betrieb genommene Block 4 (Foto: Arnoldius, Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Mont_Cenis_Kaiser-Wilhelm-Turm_7.jpg)

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Naturschutzinitiative e.V.

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2 Gedanken zu “Entsprechen Windräder dem modernen Schönheitsideal besser als Pflanzen und Tiere?

    • Ich rechne fest auf den Rothen Baron, denn ich komme allein nicht weiter. Im Zweifelsfall würde ich mich gegen die Moderne stellen, obwohl ich mich von modernen Kunstwerken oftmals stark angesprochen fühle. Aber ich glaube und hoffe, dass es einen anderen Ausweg gibt.

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