Fragen an Gunnar Kaiser und Dr. Paul Brandenburg zu „Verfolgt vom Staatsschutz“

Das Gespräch zwischen Gunnar Kaiser und Dr. Paul Brandenburg unter dem Titel „Verfolgt vom Staatsschutz“ ist verwirrend. Brandenburg wird vom Staatsschutz vorgeworfen, er „delegitimiere den Staat und seine gewählten Vertreter und mache sie außerhalb der zulässigen Meinungsfreiheit verächtlich“. Brandenburg beteuert, die verfassungsmäßige Ordnung nicht zerstören, sondern verteidigen zu wollen. Es seien Vertreter des Staates selbst, die faschistoides Verhalten an den Tag legten. Er nennt Lauterbach, Söder und nicht zuletzt Scholz, den Kanzler, der keine roten Linien kennt und sich mit dieser Erklärung selbst delegitimiert hat. Seiner Ansicht nach wären neue Personen und neue Parteien notwendig, um die verfassungsmäßige Ordnung zu erhalten.

Den Eindruck der beiden Gesprächspartner, dass es der Staat, der ganz offen als eine Macht auftritt, die die Gesellschaft verändern und umbauen will, selbst ist, der die verfassungsmäßige Ordnung nach und nach zerstört, teile ich durchaus. Der Staat zieht immer mehr Aufgaben an sich, konzentriert mehr und mehr Macht in seinen Händen, will über die Körper der Bürger verfügen, verstößt gegen das Grundgesetz, schaltet die Presse gleich und entzieht den Bürgern fortwährend mehr Rechte.

Ich sehe aber nicht, wie unter diesen Gegebenheiten ein Austausch des politischen Personals und der politischen Parteien möglich wäre. Noch weniger aber sehe ich, dass andere Personen und andere Parteien im Rahmen desselben dysfunktionalen Systems anders funktionieren würden als die vorhandenen.

Notwendig wäre meines Erachtens eine Analyse, die die Ursachen freilegt, aus denen das System dysfunktional ist. Wie kommt es, dass diejenigen, die die in der Verfassung verbürgten Grundwerte zu schützen verpflichtet sind, diese Werte zerstören? Wie kommt es, dass diejenigen, die die verfassungsmäßige Ordnung verteidigen wollen, zu Verfassungsfeinden erklärt werden?

Lauterbachs Alkoholismus, Söders Selbstherrlichkeit und Scholz‘ geistige Verkarstung sind nicht die Ursachen des Niedergangs der Demokratie. Sicher würden Kaiser, Brandenburg oder ich selbst an ihrer Stelle verantwortungsvoller handeln als diese psychisch kranken Menschen. Doch dass diese kaputten Menschen in die Entscheidungspositionen gebracht worden sind, um einen Abbau der Demokratie und des Rechtsstaats zu bewerkstelligen, hat seine Ursache in einem System, welches pervertiert ist. Welches sind die Ursachen der Perversion?

Brandenburg bringt Vorschläge, wie das System reformiert werden könnte. Wie aber könnten diese Vorschläge im Rahmen einer Demokratie umgesetzt werden, die bereits so stark geschädigt worden ist, dass kein offener öffentlicher Diskurs mehr möglich ist, dass das Perverse als das Normale akzeptiert worden ist und die Ansicht, dass der Staat ein allwissender Führer und der Löser aller Probleme ist, allgemein geworden ist?

Quelle: „Verfolgt vom Staatsschutz“ (Screenshot)

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5 Gedanken zu “Fragen an Gunnar Kaiser und Dr. Paul Brandenburg zu „Verfolgt vom Staatsschutz“

  1. Heinz Timm schreibt:

    Sehr gut. Danke. Eine logische Folgerung wäre:
    In Art. 20 Abs. 4 GG heißt es: »Gegen jeden, der es unternimmt, diese (d. h. die freiheitlich-demokratische) Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist« (gegen »jeden«; erfasst ist also auch die Verfassungshilfe).

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    • Immerhin wirken Paul Brandenburg und Gunnar Kaiser ja ziemlich entspannt, werben mit ihrer Verfolgung für ihre Bücher und Paul Brandenburg zeigt großes Vertrauen in den Rechtsstaat, indem er davon ausgeht, dass sein Problem mit dem Staatsschutz auf juristischem Wege einer glücklichen Lösung zugeführt wird. Problematisch wird es jedoch, wenn sich die beobachtbare Tendenz eines Rückbaus von Demokratie und Rechtsstaat verstärkt. Wenn man sieht, wie wenig Bürger jetzt, da es noch möglich ist, mit friedlichen Mitteln und mit freier Meinungsäußerung Widerstand zu leisten, sich dazu bereitfinden, so werden es dann möglicherweise noch weniger sein, wenn den Bürgern nichts mehr übrigbleiben wird, als auf Art. 20 GG zu rekurrieren. Zu befürchten ist eine noch weitere und so starke Ideologisierung der Gesellschaft, dass es dem Rechtsempfinden der Inhaber des Gewaltmonopols entspricht, „das physische Bekämpfen dieser Menschen, dieser sogenannten Gegner“, wie es auf Kaisers Seite heißt, zu erwägen und in Angriff zu nehmen.

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  2. No_NWO schreibt:

    Eine von dem US-Kulturwissenschaftler Prof. Darryll Y. Hamamoto (cultural forensics) vorgelegte Publikation trägt den Titel «Servitors of Empires». Es bestimmt dieser Titel einen Typus von politischen Führungskräften unter historischem, biographischem und genealogischem Aspekt.

    In jene Servitoren läßt sich nicht viel hineingeheimnissen, es handelt sich um allgewöhnliche Schwerkriminelle, wenn auch in gesellschaftlich arrivierter Position. In Hochsicherheitsgefängnissen tätige Forensiker kennen die wenig sensationelle Mentalität und gesellschaftliche Selbstpositionierung ihres Klientels. Gesetzesbruch, zumal in Form schwerwiegenden Schädigens von Menschen, ist alltägliches Erwerbsleben und wird nicht als verwerflich empfunden. Um so verblüffender ist die unter Schwerkriminellen vorherrschende und für deren Selbstwahrnehmung konstitutive Opfermentalität. Was nicht abfällig oder spöttisch gesagt sein soll. Zum Schwerkriminellen wird man nicht geboren, sondern gemacht. Kulturell gemacht, denn es sozialisieren Schwerkriminelle ihren Nachwuchs, indem dieser konsequent traumatisiert wird durch gefühllose Behandlung bzw. sämtliche Formen innerfamiliären Mißbrauchs. Mehr noch als in Biographie gründet Schwerkriminalität in Kultur. Jegliche Schwerkriminalität, auch die gesellschaftlich arrivierte.

    Den Bogen zu spannen von gewöhnlicher Schwerkriminalität zu gesellschaftlich arrivierter politischer Schwerkriminalität, erscheint schwierig. Es wollen sich jedermanns Nackenhaare sträuben bei dem Gedanken an Adenauer, Erhardt, Brandt/Wehner, Schmidt, Kohl, Schröder/Fischer, Merkel, Bush, Clinton, Obama, Trump, Putin usw. als letztlich allgewöhnliche Schwerkriminelle. Nur — wieso sollten Schwerkriminelle nicht auch bildungsintelligent sein und gepflegte Umgangsformen entwickeln können.

    Nietzsche: Verweile nicht an Abgründen… ! Vor allem nicht an denen von Servitoren. Zumal zu allem immer mindestens zwei gehören. Zu den gewählten traumatisierten Schwerkriminellen gehören die diese wählenden Traumatisierten bzw. die diese wählenden und massenhaft bzw. „normal“ bzw. von der Staatsschule gesellschaftlich-institutionell traumatisierten Schwerkriminellen. Ja, Schwerkriminellen! Denn auch letztere Einschätzung kennt valide Begründung — „Sind wir nicht alle ein bißchen bluna!?“ (Nein, nicht alle, so ist zu hoffen! Zur Staatsschule siehe «l’ensAignement» von Anne Querrien, 1976. Eine deutsche Übersetzung findet sich auf linkezeitung.de)

    Am Ende läßt sich der sichtbar werdende gordische Kulturknoten aus Traumatisiertheiten allein mithilfe von spirituellen Überlegungen auflösen. These nun, ist die moderne Kultur insgesamt als eine kriminelle vorkonstituiert; gewählter Servitor und wählender Staatsbürger sind die zwei Seiten von ein und derselben Medaille. Dies, indem die Kultur der Moderne der Vorstellung entfließt, der Mensch als solcher sei eine biologische Maschine und folglich gefangen in der Dualität von Lust und Schmerz. Daraus dann die seelische Ökonomie, je nach Gewicht eines jeweiligen Opferstatus‘ ein gleichgewichtiges moralisches Recht auf Gesetzesbruch abzuleiten. Was einer durchweg asozialen Haltung gleichkommt: Soll ich denn etwa Hüter meines Bruders sein!

    Politisch führt dies alles zuletzt auf die Erkenntnis, es sei das Wählen als solches bereits kriminell bzw. als sei Demokratie insgesamt eine kriminelle Veranstaltung — stell dir vor, es sind Wahlen, und keiner ginge hin. Dann würde es allerdings spannend, es könnte sinnvollerweise Rudolf Steiners „Dreigliederung des sozialen Organismus“ (siehe bei Axel Burkart) ins Werk gesetzt werden. Welche übrigens kein System ist, sondern Abkehr von System als solchem und überhaupt — „…und hättet ihr die Liebe nicht, wird alles eitel sein und ohne Frucht!“

    Schlußgedanke nun, wird jemand, dessen Selbstverständnis sich in der Vorstellung ergeht, eine (biologische) Maschine zu sein, wie eine Maschine „denken“, er wird dem der Maschine mechanisch oder digital eingeschriebenen Programm folgen, einem System also. Da sind sie nun, der Untertan UND dessen Obertan, der Servitor.

    Weiter zu sehen, fußt ebenfalls das moderne Wirtschaften auf dem Ansatz, der Mensch sei eine biologische Maschine. Werden in der Herstellkostenrechnung von Warenproduzenten doch Lohnkosten (variables Kapital) und Maschinenkosten (konstantes Kapital) als rechnerisch gleichwertig, als Herstellkosten eben, nebeneinandergestellt. Woraus der tendentielle Fall der Profitrate hervorkommt. Welcher die modernen wirtschaftlichen Systeme von innen her zum Einsturz bringt und die Eliten zuletzt zwingt, eine technokratisch-totalitäre Plan- und Zwangswirtschaft einzuführen (Great Reset). Was letzteres sich spirituell in okkultem Gnostizismus entäußert, in also satanistischer Tendenz. In Manichäismus, Katharismus, Zisterziensertum, Seins- bzw. Substanzdualismus bzw. Geist-Materie-Dualismus ist alle materielle Schöpfung Teufelswerk. Entsprechend auch der leiblich-materielle Mensch. Hier, das ist sie schon, die „Religion“ des Schwerkriminellen, sei er arrivierter Servitor, gewöhnlicher Verbrecher oder staatsschulisch zur Amoralität hin abgerichteter Staatsbürger! Lackmustest: Transhumanismus, die Verbindung von leiblich-materiellem Menschen und von Maschine, erscheint Schwerkriminellen als das Selbstverständlichste überhaupt.

    Sozialismus nun fußt auf der irrigen Annahme, ein schlechtes System durch ein gutes ersetzen zu können. Dies, ohne das eben selbe spirituell Konstituierende beider Systeme in Betracht zu ziehen: Mensch als „Arbeitskraft“, als biologische Maschine. Was zu der logischen Konsequenz führt, Seinsrecht an die Verwertung von Arbeitskraft zu knüpfen. So wird aus privateigentümlichem staatseigentümlicher Kapitalismus, was mit Benennung des letzteren als Sozialismus verschleiert wird — simpler Etikettenschwindel. Rudolf Steiners «Soziale Dreigliederung» ließe sich hier als Antidot anführen, dreht sie die auf der Menschmaschine fußende wirtschaftliche Verfassung doch um, indem materielle Existenzsicherung aller zu einem vorrangigen spirituellen(!) Ziel des Wirtschaftens wird: Brüderlichkeit. Alles weitere ergibt sich je nach der besonderen Lage vor Ort. Christentum und christliche Nächstenliebe anstatt von System; Mensch nicht als biologische Maschine, sondern als Gottesgeschöpf; Gottvertrauen anstelle des Satzes von der allfälligen Entropie des Kosmos.

    Jenseits von Schwerkriminalität und Schiller’sch-alberner humanistischer Duselei eines „Seid umschlungen, Millionen“ ist das Leben — sind Freiheit (des Geisteslebens), Gleichheit (vor dem Recht) und Brüderlichkeit (im Wirtschaftsleben).

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  3. No_NWO schreibt:

    Offen weiterhin die Frage, wie denn nun die zukünftige Energiewirtschaft nach den Vorstellungen der Politik aussehen soll. Und zwar die wirkliche Energiewirtschaft, nicht die uns Dummerchen mit Sonne und Wind weisgemachte.

    Der Link führt zu einem aktuellen Kommentar des Bloggers Enkidu Gilgamesh, der „Nukleares Fracking und Underground Coal Gasification“ anspricht. Möglicherweise erhellend:

    https://dudeweblog.wordpress.com/2022/04/30/stell-dir-vor-es-ist-wetterkrieg-und-keiner-merkts/comment-page-2/#comment-32608

    Weitere Infos auf von Enkidu Gilgamesh betriebenen Webseiten:

    http://enkidugilgamesh.wordpress.com/

    …dort insbesondere der Beitrag:

    https://enkidugilgamesh.wordpress.com/2018/04/07/film-abschrift-the-atom-underground-nuclear-fracking-of-natural-gas-atomic-energy/

    http://geoarchitektur.blogspot.com/?m=1

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