„Zudem sollen Windkraftanlagen künftig generell auch in Landschaftsschutzgebieten erlaubt sein“, schreibt Die Zeit.
Was ist eine Landschaft? Ist eine Industrielandschaft nicht auch eine Landschaft? Ist eine hässliche Landschaft nicht auch eine Landschaft? Liegt Schönheit nicht im Auge des Betrachters? Worin besteht Landschaftsschutz? Besteht er nicht darin, dass die Landschaft als Landschaft – und sei es als Industrielandschaft – erhalten bleibt? Ist ein Industrielandschaftsschutzgebiet denn etwa kein Landschaftsschutzgebiet? Und selbst wenn die Landschaft ganz und gar verschwände, bliebe der Ausdruck „Landschaftsschutzgebiet“ nicht auch dann noch gerechtfertigt, weil er daran erinnern würde, dass da früher einmal eine Landschaft gewesen war? Würde der Landschaftschutz sich dann nicht in diesem Begriff aussprechen, der die verschwundene Landschaft schützen würde, indem er an sie erinnerte? Wäre die Landschaft dann nicht im Begriff „Landschaftsschutzgebiet“ dialektisch aufgehoben? Würde nicht erst die Erinnerung an die verlorene Landschaft durch den auf eine Industriehalde bezogenen Begriff „Landschaftsschutzgebiet“ den Wert der verlorenen Landschaft ins Bewusstsein holen und die Landschaft damit erst zum Schutzgut erheben?