„End of Landschaft“ von Jörg Rehmann gehört zu denn wichtigsten Reportagen, die im Laufe der letzten Jahre gedreht wurden. Wäre die Tendenz des Films nicht der herrschenden Ideologie missliebig, hätte Rehmann gewiss schon einen Staatspreis erhalten. Der unabhängige Filmemacher dokumentiert die Errichtung von 400 Windrädern im Odenwald und unternimmt Streifzüge in andere Regionen Deutschlands, in welchen die Landschaft ebenfalls ökonomischen Interessen aufgeopfert wird. Er dokumentiert, wie Recht, Artenschutz, Wasserschutz, Bürgerinteressen usw. über Abweichungsverfahren und Ausnahmegenehmigungen durch staatliches Verwaltungshandeln ausgehebelt werden und im Namen einer imaginären und unrealistischen Klimarettung die größten Frevel an der Natur und am Menschen begangen werden. Er dekuvriert die Energiewende als Ausnahmezustand. Angesichts der immensen Eingriffe in die Natur und in die demokratische Ordnung, die gleichzeitig unternommen wurden, lässt er das Migrationschaos des Jahres 2015 als gelungenes Ablenkungsmanöver erscheinen. Rehmann zeigt, dass die ungeheuerlichen Vorgänge, die er aufdeckt, vor den Augen der Öffentlichkeit verlaufen sind, denn er stützt sich zumeist auf offen zugängliche Informationen im Internet, die zum Teil in den verbreitetsten Medien publiziert wurden.
Da der Film zwischen Roadmovie, Politkrimi und Wagnerischer Musiktragödie schwankt, überfordert er den Zuschauer, der bald kritisch distanziert folgen, sich bald aber hingeben und einfangen lassen soll. Die Zuschauer in Krackow hätten es vorgezogen, wenn die kritisch-rationale Haltung gegenüber dem Beobachteten durchgehend beibehalten worden wäre, und stießen sich am Pathos der Musik. Das Medium Film ist bei der Darstellung von Natur und Naturzerstörung überfordert. Es kann immer nur eine mediatisierte Natur zeigen, weshalb Rehmann auf Musik und andere Hilfsmittel zurückgreifen musste. Ebenso verlieren die Windkraftanlagen, wenn sie auf Leinwandgröße reduziert und zu beherrscharen Bildern gemacht werden, viel von ihrer landschaftzerstörenden Gigantizität. Das ästhetische Erleben der Landschaft mit allen Sinnen und dem ganzen Körper kann der Film nicht ersetzen, auch wenn filmische Aufnahmen von Natur und Landschaft für künftige Generationen ein wichtiges Medium bilden werden, mit dem sie diesen für sie verlorenen Genuss nacherleben und begreifen können.
„End of Landschaft“ wird am 27. April 2019 um 18 Uhr von der Wählergemeinschaft „Wir in Ramin“ (WiR) in der Feuerwehr Bismark gezeigt.