Zu den Unterstützern der Petition „Retten Sie den Rotmilan und andere von der Ausrottung bedrohte Arten!“ gehört der Fotograf Klaus Ender. Jeder, der in der DDR aufgewachsen ist, kennt seine Werke, denn er publizierte seit den 60er Jahren regelmäßig in der Kultzeitschrift „DAS Magazin“ Aktfotografien. Das war in jener Zeit einmalig und mancher dürfte die Bilder nicht nur wegen ihres hohen künstlerischen Werts betrachtet haben.
Nicht jedem wird hingegen bekannt sein, dass Klaus Ender ein engagierter und mutiger Naturschützer ist. Auf der Seite „Sorgenkind Rügen“ dokumentiert er neben den Lichtblicken auch die Schattenseiten und führt ein Archiv des Naturfrevels. In einer Nachricht, die er mir gesandt hat, schreibt er: „Rücksichtnahme, Schutz der Natur und Erhalt des Vorhandenen werden immer seltener und die Jagd nach Geld, Fördergeldern und der Raubbau an der Natur sind grenzenlos. Viele der Verantwortlichen handeln verantwortungslos und Gesetze, die gegen die Natur sind, werden durchgepeitscht. Kritische Leserbriefe werden nicht – oder gekürzt von den Zeitungen gebracht und die Menschen, die sich für einen Wandel einsetzen, werden gemobbt oder kaltgestellt.“
In seinem Schreiben an mich würdigt Klaus Ender das couragierte demokratisch fundierte Engagement der Schriftstellerin, bildenden Künstlerin und Naturschützerin Angelika Janz, die die Petititon zur Rettung des Rotmilans ebenfalls unterstützt: „Momentan verliert die Insel Rügen ihr Gesicht – das würde zumindest für Immobilienhaie die Insel unattraktiver machen – aber unser Tafelsilber – unsere Natur wäre verloren. Dass es auch andere Bürger gibt, die sehr um die Natur besorgt sind und sich nicht der ‚Obrigkeit‘ fügen, sondern Mißstände aufdecken, dafür ist eine Frau Janz das beste Beispiel. Sie ging an die Presse und schilderte ein ungeheures Vorgehen unserer ‚ach so demokratischen‘ Regierung. Lesen Sie diese Zeilen durch und behalten Sie im Hinterkopf, dass Frau Janz viele Zeitungen informierte – und dass davon eine einzige gratis erscheinende Zeitung diese ungeheure Nachricht druckte.“
Klaus Ender hat die „Aufklärung“, wie er sie ausdrücklich bezeichnet, durch Angelika Janz in sein Buch „Nackt zwischen Dornen“ aufgenommen. Diesen Band mit Fotos und Texten, mit dem er ein „gesellschaftskritisches Buch mit hohem künstlerischen Anspruch“ vorzulegen beabsichtigte und tatsächlich vorlegt, hat er im Selbstverlag publiziert. Man kann es sich vom Autor signiert zusenden lassen (art-photo-archiv@klaus-ender.de, Preis: 18 €).
Klaus Ender schreibt mir zu diesem Band: „Als Bild- & Buchautor von über 150 Büchern – mit 80 Jahren Lebenserfahrung habe ich deutliche Worte gefunden, die Natur-Zerstörungen, Prestige-Bauten und Gesetzesverstöße anzuprangern. Das Buch soll die zu schnell vergänglichen Tagesthemen festhalten, die im Zeitungseinerlei nur in den Papierkorb wandern – und den nachfolgenden Generationen keinesfalls zeigen, dass es auch Widerstand gegen diese verheerende Politik gab.“ Er würdigt in diesem Zusammenhang den Demonstrationen der „Kinder und Enkel, die gegen diese Politik protestieren“.
Zu „Nackt zwischen Dornen schreibt er weiterhin: „Es soll eine Abrundung meines Lebenswerkes sein und vor allem die Menschen ansprechen, die bisher nur sagten: „Ist unsere Welt nicht schön???“ – und dabei übersahen, dass wir ALLE etwas tun müssen, um diese Schönheit zu bewahren!“
Ich möchte besonders auf die Naturfotografie in diesem Buch hinweisen. Klaus Ender charakterisiert sein Verhältnis zur Natur auf seiner Homepage folgendermaßen: „Seit 50 Jahren fasziniert mich die Natur in jeder Facette und mein inneres Bedürfnis ist es, andere mit meinen Bildern zu berühren.“ Der Künstler portraitiert die Natur mit demselben Einfühlungsvermögen wie den unbekleideten menschlichen Körper, zeigt sie in ihrer Schönheit und Vitalität wie in ihrer Ungeschütztheit und Verletzbarkeit.
Dr. René Sternke 
Sehr schöner Beitrag über Klaus Ender, sein neues Buch und den Kampf um den Roten Milan. Auf der Insel Rügen wurden in den letzten Jahren hunderte Bäume aus der Natur „entnommen“ (so heißt das heute offiziell, weil abgeholzt sich zu schlimm anhört). Der Grund? „Verkehrssicherung.“ Wir lebten also in der Vergangenheit sehr gefährlich… Nun rodet man auch im Nationalpark auf Jasmund. Man will mit einem großes Brückenmonstrum den Königstuhl, ein Naturdenkmal überbauen… Caspar David Friedrich würde sich im Grabe umdrehen.
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Muss ich unbedingt lesen!
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