„bewußte Klimaschöpfung“ – „eine erhebliche praktische Aufgabe in der Raumordnung und Raumplanung des nationalsozialistischen Reiches“

Ich zitiere den letzten Absatz des Aufsatzes: „Wir haben eine große Zahl klimatischer Erscheinungen kennengelernt, die vom Mikroklima eines Getreidefeldes bis zum Makroklima der ganzen Erde hin durch die Tätigkeit des Menschen unbewußt oder doch unbeabsichtigt entstanden sind. Damit wird die Tätigkeit des Menschen auf primitiver wie auf höchster Kulturstufe zu einem Klimafaktor, der gewiß keinen Vergleich mit der Sonnenstrahlung, der Oberflächengestaltung oder dem Wechsel zwischen Land und Meer aushält, aber doch nicht ganz vernachlässigt werden darf. Erst in neuerer Zeit wird man sich dieser Verhältnisse bewußt und kann nun daran gehen, so manche anthropogene Klimaschädigung wieder zu beseitigen und an ihre Stelle eine bewußte Klimaschöpfung, eine Gëurgie im Sinne Hellpachs, treten zu lassen. Derartige Bestrebungen bestehen sowohl in der Land- und Forstwirtschaft wie in der Bioklimatologie des Menschen; sie spielen auch im Kurortklimadienst des Reichsamts für Wetterdienst eine Rolle. Daher ist die Beschäftigung mit dieser Frage nicht nur von rein wissenschaftlicher Bedeutung; sie hat auch eine erhebliche praktische Aufgabe in der Raumordnung und Raumplanung des nationalsozialistischen Reiches.“

In dem Beitrag „Zur Verwurzelung der Doktrin vom CO2-emittierenden Menschen als globalen Klimafaktor im Denken des Dritten Reichs“ habe ich dargestellt, wie Hermann Flohn in den öffentlich-rechtlichen Sendern als „Entdecker des menschengemachten Klimawandels“ gefeiert wird. Die Schrift „Die Tätigkeit des Menschen als Klimafaktor (Sammelreferat) Von Hermann Flohn (Aus der Bioklimatischen Forschungsstelle Bad Elster des Reichsamts für Wetterdienst)“ in der „Zeitschrift für Erdkunde“, 1941, Heft 9, S. 13-22, wird in allen diesen Sendungen zitiert. Unter den Digitalisaten der Werke Flohns auf der Website der Universität Bonn ist sie nicht zu finden. Die Bibliothek des Instituts für Geowissenschaften der Universität Bonn, Abteilung Meteorologie, hat mir freundlich geantwortet, dass ihr dieser Artikel weder in Print- noch in Digitalform vorliegt. Beim Konsultieren der Digizeitschriften der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen stößt man auf die Anzeige „Kein Zugriff“ (siehe unten). Prof. Dr. Gerhard Kramm, der eine hervorragende wissenschaftliche Bibliothek besitzt, war so freundlich, mir einen Scan des pikanten Aufsatzes aus Alaska zuzusenden.

Die größenwahnsinnige Fantasie, mithilfe von Windrädern am Makroklima der ganzen Erde wie an einer Uhr herumdrehen und die Durchschnittstemperatur der auf der Welt herrschenden Klimata gradgenau einstellen zu können, hat ihren Ursprung in der Megalomanie des Nationalsozialimus, der auch dann noch weitermarschiert, wenn alles in Scherben fällt. Der Mensch als Schöpfer der Natur. Flohn antizipiert die faustischen Allmachtsfantasien, die Yuval Noah Harari in Homo Deus und Klaus Schwab in The Great Reset und The Great Narrative weiterspinnen. Wann wird es ein Aufwachen geben? Wann wird dieser totalitäre faschistische Spuk ein Ende haben?

Vgl. auch „Zur Verwurzelung der Doktrin vom CO2-emittierenden Menschen als globalen Klimafaktor im Denken des Dritten Reichs“ und „Klimafaschismus“

Hermann Flohn: Die Tätigkeit des Menschen als Klimafaktor, in: Zeitschrift für Erdkunde, 1941, Heft 9, S. 13-22, hier S. 13 (Ausschnitt)

Hermann Flohn: Die Tätigkeit des Menschen als Klimafaktor, in: Zeitschrift für Erdkunde, 1941, Heft 9, S. 13-22, hier S. 22 (Ausschnitt)

Quelle: https://www.digizeitschriften.de/id/391365657_1941?tify=%7B%22view%22%3A%22info%22%7D (Screenshot)

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