Klimafaschismus

Auch Hermann Flohns Buch „Witterung und Klima in Deutschland. Entwurf zu einer allgemeinen Klimatologie Mitteleuropas“ (Forschungen zur Deutschen Landeskunde, 41, Stuttgart 1942) ist unter den Digitalisaten der Werke Flohns auf der Website der Universität Bonn nicht zu finden, sodass ich Herrn Prof. Dr. Kramm dafür danke, dass er mir einen Auszug aus Alaska zugesandt hat. Darin heißt es:

„Darüber hinaus möge aber diese Arbeit anregen, auch in anderen Klimaten – jedoch möglichst an Hand eigener Wettererfahrung! – diese Methoden durchzuprobieren. Wir wissen längst, daß der Satz ‚Klima gleich Wetter‘ auch in den Tropen keine strenge Gültigkeit hat. Wir erfahren andererseits, daß in Indien der Monsuneinsatz, in Innerasien die Kältewellen, in China oder in Australien andere Wetterlagen derart kalendermäßig gebunden sind – wenn auch mit ähnlichen Abweichungen wie bei uns! – daß es lohnen würde, einmal die hier gewonnenen Gesichtspunkte in ganz anderen Klimaten anzuwenden. Besonders interessant wäre es, zu untersuchen, ob in Nordamerika mit seinen heftigen Luftmassengegensätzen, den Kälte- und Hitzewellen, auch Witterungsregelfälle in dem in Europa geltenden Ausmaße vorliegen, worüber wir bis jetzt wenig oder gar nichts wissen. Ein volles Verständnis für unsern ’normalen‘ Witterungsverlauf werden wir nicht eher gewinnen können, bis wir ihn im Zusammenhang mit dem Ablauf des Weltwetters sehen. Auch die moderne Klimatologie verkümmert im engen Raum; sie braucht weltweite Betrachtung. Das neue Großdeutschland, das aus diesem gegenwärtigen Kriege erstehen wird, wird auch hierzu die Voraussetzungen schaffen.“ (Hermann Flohn: Witterung und Klima in Deutschland. Entwurf zu einer allgemeinen Klimatologie Mitteleuropas. Forschungen zur Deutschen Landeskunde, Bd. 41, Stuttgart 1942, S. 142).

Nach der Rückkehr aus der amerikanischen Gefangenschaft war Flohn eine der zentralen Figuren beim Aufbau der Nachkriegsstrukturen der deutschen Meteorologie. Sein Kollege ‌Hartmut Graßl äußert in der Sendung „Hermann Flohn: Entdecker des menschengemachten Klimawandels“ über den Entdecker: „Er hat die Theorie ja nicht aufgestellt. Er hat wiedergegeben, was ein britischer Kollege im Jahr 1938 und 39 in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht hat. Er hat es nur in die politische Arena heben wollen.“ Graßl resümiert Flohns Forschungsleistung: „Rein von der Wissenschaft her gesehen, gehören nicht sehr fundamentale Arbeiten dazu.“

Bis zu den 1970er Jahren bot sich für Hermann Flohn noch keine Gelegenheit, die Doktrin vom Menschen und der menschlichen Arbeit als Gefahren für das Klima in die politische Arena zu heben. In dem Aufsatz „Produzieren wir unser eigenes Klima?“ (Meteorologische Rundschau, 23. Jg., 1970, Heft 6, S. 161-164), konstatiert er noch, dass die globale Erwärmung aufgrund zunehmender CO2-Emissionen trotz steigender CO2-Emissionen außer Betracht bleiben müsse, „da seit 1945 die Temperaturen deutlich sinken“.

1971 erscheint der Aufsatz „Klimaschwankungen oder Klima-Modifikation?“ (in: Arbeiten zur allgemeinen Klimatologie), in welchem Flohn einerseits schreibt, dass sich die Temperatur der Atmosphäre global aufgrund der der CO2-Emissionen jährlich um 0,01% erhöhnen könne, andererseits aber feststellt, dass „sich seit etwa 20 Jahren der Trend zur globalen Erwärmung umgedreht hat“.

Hermann Flohn berichtet in einem Interview vom 28. Februar 1994 im SWR mit dem Titel „Klima-Pionier Hermann Flohn: Wie die Forschung den menschengemachten Klimawandel erkannte“ über eine streng abgeschottete Klausurtagung auf einer Insel bei Stockholm im Jahre 1971, an der etwa sechzig Fachwissenschaftler aus zwanzig Ländern teilnahmen, die sich, wie er erzählt, überhaupt nicht einig waren.

Anschließend ereignete sich laut Bayerischem Rundfunk Folgendes: „1971 meldet sich zum ersten Mal die Deutsche Physikalische Gesellschaft zu Wort nach einem aufrüttelnden Vortrag von Hermann Flohn bei der Jahrestagung. Die anschließende Pressemitteilung mit sehr vielen Zahlen und wissenschaftlichen Details war für die meisten Journalisten wohl eher abschreckend, doch sie enthält auch den Satz; ‚Geht aber die Industrialisierung und die Bevölkerungsexplosion ungehindert weiter, dann wird spätestens in zwei bis drei Generationen der Punkt erreicht, an dem unvermeidlich irreversible Folgen globalen Ausmaßes eintreten‘.“

Hier ist ein Auszug aus der „Presseinformation zur 36. Physikertagung in Essen vom 27.9. bis 2.10.1971: „Auf der 36. Physikertagung, die gemeinsam von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und dem Verband Deutscher Meteorologischer Gesellschaften in Essen veranstaltet wird, sprach Professor Hermann Flohn (Bonn) über die Auswirkungen der menschlichen Tätigkeit auf das Klima. Noch sind die beobachtbaren Effekte sehr gering. Geht aber die Industrialisierung und die Bevölkerungsexplosion ungehindert weiter, dann wird spätestens in zwei bis drei Generationen der Punkt erreicht, an dem unvermeidlich irreversible Folgen globalen Ausmaßes eintreten.“

Dann reagiert die Politik sehr schnell, sodass man denken muss, dass sie mindestens so schnell und so gut informiert war wie die DPG. Nicht einmal zwei Wochen sind verflossen, als im ersten Umweltprogramm der Bundesregierung vom 14. Oktober 1971 (Drucksache VI/2710) schon behauptet wird, dass die Steigerung der Kohlendioxyd-Konzentration den Wärmehaushalt der Atmosphäre beeinflusse (S. 22). Auf derselben Seite steht, dass die Vereinten Nationen ein weltweites Umweltüberwachungssystem anstrebten, wobei die Bundesregierung sie unterstützen wolle.

1973 publiziert Hermann Flohn seinen „aufrüttelnden Vortrag“ von 1971 unter dem Titel „Natürliche und anthropogene Klimamodifikationen“ (Annalen der Meteorologie NF, 1973, Nr. 6, S. 59-66). Darin lobt er seine eigene Disziplin, die Klimatologie, als „eine Wissenschaft von höchster gesellschaftlicher Relevanz“. Die Einwirkung des Menschen auf das Klima liege „an der Grenze der Nachweisbarkeit“. Darauf aber sagt er, dass die „Bevölkerungsexplosion“ dazu führen werde, dass „irreversible Folgen globalen Ausmaßes eintreten können“. Dann dürften Wasserverbauch und Energieproduktion pro Kopf nicht mehr unkontrolliert wachsen.

Mit dem im selben Jahr erscheinenden Aufsatz „Geographische Aspekte der anthropogenen Klimamodifikation“ (Hamburger Geographische Studien, 1973) schließt sich der Kreis. Flohn zitiert seinen Aufsatz „Die Tätigkeit des Menschen als Klimafaktor“ aus dem Jahre 1941 und redet wie einst im Dritten Reich von der Klimaschöpfung, die er jetzt aber nur noch mit Willy Hellpachs Ausdruck ‚Gëurgie‘ bezeichnet. Vgl. dazu „’bewußte Klimaschöpfung‘ – ‚eine erhebliche praktische Aufgabe in der Raumordnung und Raumplanung des nationalsozialistischen Reiches’“. Er spricht von der „Möglichkeit einer bewußten Planung“, „die heute die junge Generation fasziniert und die in der Sowjetunion mit hoher Priorität auf dem Parteiprogramm steht“.

Das faschistische Programm einer totalitären Klimadiktatur wird wieder aus der Schublade geholt, obwohl es bis heute keinen wissenschaftlichen Nachweis für die Umweltschädlichkeit von CO2 gibt. Mit der Tätigkeit des Menschen, seinem Leben als Organismus und der den Mehrwert schaffenden Arbeit wird das Wesen des Menschen verteufelt und das Individuum einem lebensfeindlichen totalitären Regime auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.

Vgl. auch „Zur Verwurzelung der Doktrin vom CO2-emittierenden Menschen als globalen Klimafaktor im Denken des Dritten Reichs“ und „’bewußte Klimaschöpfung‘ – ‚eine erhebliche praktische Aufgabe in der Raumordnung und Raumplanung des nationalsozialistischen Reiches’“

Hermann Flohn: Witterung und Klima in Deutschland. Entwurf zu einer allgemeinen Klimatologie Mitteleuropas. Forschungen zur Deutschen Landeskunde, Bd. 41, Stuttgart 1942, S. 142.
Hermann Flohn: Produzieren wir unser eigenes Klima?, in: Meteorolische Rundschau., 23. Jg., 1970, Heft 6, S. 161-164.
Hermann Flohn: Klimaschwankungen oder Klima-Modifikation?, in: Arbeiten zur allgemeinen Klimatologie, Darmstadt. 1971, S. 291-309, hier S. 296
Quelle: https://www.dpg-physik.de/veroeffentlichungen/publikationen/stellungnahmen-der-dpg/klima-energie/pi_ake_27091971.pdf (Ausschnitt, Screenshot)
Erstes Umweltprogramm der Bundesregierung vom 14. Oktober 1971 (Drucksache VI/2710), S. 22
Hermann Flohn : Natürliche und anthropogene Klimamodifikationen, in: Annalen der Meteorologie NF, 1973, Nr. 6, S. 59-66, hier S. 66
Hemann Flohn: Geographische Aspekte der anthropogenen Klimamodifikation, in: Hamburger Geographische Studien, 1973, Heft 28, (Festkolloquium zum 65. Geburtstag von Albert Kolb.), S. 13-30 und sechs Tafeln, hier S. 13.

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